„Sein Ermatten ist das des Gladiators nach dem Kampf, seine Arbeit war das Weißtünchen eines Winkels in einer Beamtenstube.“ (Franz Kafka)
Der Infostand in Weischlitz war gut besucht, auch vom Ordnungsamt. Dessen Mitarbeiter wollte den ganzen Stand verbieten, da die Formalitäten nicht stimmten. Obwohl Ort, Zeit und Platz mit der Stadtverwaltung abgestimmt waren und wir niemanden störten.
Weischlitz ist wirklich die Ausnahme im Vogtland, aber auch exemplarisch für eine Art der Bürokratie, die unserem Land schadet und sich schon viel zu weit ausgebreitet hat.
Alles muss angezeigt, beantragt und bewilligt werden. Der gesunde Menschenverstand zählt kaum noch – es könnte ja etwas schief gehen. In der Baubranche kann man davon ein Lied singen: Immer mehr Menschen, die sich mit dem Erzeugen und Kontrollieren von Papier beschäftigen. Was am Ende gebaut wird und ob das schnell und effizient geht, ist absolut zweitrangig. Zuerst muss die Dokumentation stimmen.
Und wenn doch etwas passiert? So wie bei der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz? Dann trägt auf einmal niemand der Kontrolleure die Verantwortung. Man konnte es ja nicht verhindern.